Festes Shampoo mit Ackerschachtelhalm

Die Idee, festes Sham­poo sel­ber zu erstellen, geis­tert schon seit Län­gerem in meinem Kopf herum. In der Ver­gan­gen­heit habe ich bere­its gekauftes festes Sham­poo ver­wen­det, dieses hat jedoch immer meine empfind­liche Kopfhaut irri­tiert. Nach einiger Recherche über ver­schiedene Rezepte und Inhaltsstoffe habe ich nun mein eigenes festes Sham­poo zusam­mengestellt, welch­es zwar mehr Zutat­en benötigt als andere Rezepte, sich dafür aber mit mein­er Kopfhaut verträgt.

Festes Sham­poo hat viele Vorteile: Es kommt mit sehr wenig Ver­pack­ungs­ma­te­r­i­al aus und pro­duziert damit weniger Müll. Zudem ist es sehr ergiebig und benötigt keine Kon­servierungsstoffe für die Halt­barkeit. Auch auf Reisen lohnt sich ein festes Sham­poo, da es nicht aus­laufen kann und ohne Prob­leme im Handgepäck trans­portiert wer­den darf.

Wenn auch Du bere­its mit dem Gedanken gespielt hast, dein eigenes Sham­poo zu erstellen, möchte ich dir dazu gerne Mut machen. Es gibt Online unzäh­lige Rezepte, die Meis­ten sind rel­a­tiv sim­pel und beste­hen nur aus einem pflan­zlichen Ten­sid (SLSA oder SCI), Speis­es­tärke und Öl. Ich per­sön­lich habe ein etwas kom­pliziert­eres Rezept erstellt, da ich keine Speis­es­tärke in meinem Sham­poo wollte, welche die Kopfhaut irri­tieren kön­nte. Stattdessen habe ich fein gemah­lene weisse Heil­erde ver­wen­det. Zudem habe ich etwas Zitro­nen­säure beige­fügt, um einen kopfhaut­fre­undlichen, leicht sauren PH-Wert zu erre­ichen. Dazu habe ich noch etwas Ziegen­milch­pul­ver für die Pflege der Haut, sowie etwas getrock­neten und gemahle­nen Ack­er­schachtel­halm zugegeben. Mehr über den Vorteil von Ack­er­schachtel­halm für Haut und Haar kannst du hier nach­le­sen.

An dieser Stelle möchte ich erwäh­nen, dass ich keine Exper­tin bin und dies mein erster Ver­such ist, festes Sham­poo zu erstellen. Da ich mit dem Resul­tat sehr zufrieden bin, und andere eben­falls ermuti­gen möchte, ihr eigenes Sham­poo zu erstellen, teile ich hier mein Rezept. Falls Du dazu noch Anre­gun­gen oder Anpas­sungsideen hast, freue ich mich wenn Du mir diese über das Kon­tak­t­for­mu­lar mit­teilst;-)

Das Rezept

Die Zutat­en:

Arbeitss­chritte:

  1. Das SCI, die Heil­erde, der gemah­lene Ack­er­schachtel­halm und das Ziegen­milch­pul­ver wer­den gut ver­mis­cht. Achtung: Das SCI stäubt extrem, weshalb bei der Ver­ar­beitung am Besten eine Gesichts­maske getra­gen wird. Ich habe das Sham­poo zudem auf dem Balkon ver­ar­beit­et, damit der Staub nicht in der Woh­nung bleibt.
  2. Die She­abut­ter wird in einem Wasser­bad erwärmt, bis sie kom­plett flüs­sig ist. Anschliessend kön­nen je nach Geschmack noch einige Tropfen ätherisches Öl hinzuge­fügt wer­den. Ich habe auf Anrat­en meines Kindes Tee­baum, Rose und Vanille ver­wen­det, es ist jedoch jede Kom­bi­na­tion denkbar.
  3. Die geschmolzene She­abut­ter und die Zitro­nen­säurelö­sung wer­den der Mis­chung mit dem SCI zugegeben und alle Zutat­en wer­den vor­sichtig verknetet. Dabei entste­ht eine krümelige Masse, welche fest in Seifen­for­men, Eiswür­felfor­men, Muffin­förm­chen oder etwas Ähn­lich­es gedrückt wer­den.
  4. Nun ist es wichtig, die Mis­chung in den For­men gut Trock­nen zu lassen. Da ich ungeduldig bin, habe ich dazu das feste Sham­poo in den Eiswür­felfor­men für 2 Stun­den bei 35 Grad in den Dör­rautomat gegeben. Beim Her­aus­nehmen war es anschliessend noch etwas zu brüchig. Bess­er lässt man es wohl über einige Tage trock­nen.

Der PH-Wert und weitere Anpassungen

Um den PH-Wert des Sham­poos unge­fähr zu ermit­teln, habe ich eine kleine Ecke des Sham­poos in etwas Wass­er aufgelöst und mit einem PH-Indika­tor­pa­pi­er gemessen. Das Resul­tat war ein PH-Wert von etwa 4.5. Wenn das Rezept mit Zugabe von Zitro­nen­säure nachgemacht wird, sollte am Besten erst nicht die ganze Zitro­nen­säure beigegeben und zwis­chen­durch der PH-Wert gemessen wer­den, bis er der Präferenz entspricht. Die Messstreifen dazu gibt es in der Drogerie (und sind eigentlich für Urin bes­timmt). Natür­lich kann die Zitro­nen­säure auch ein­fach wegge­lassen wer­den. Im Prinzip kön­nen sow­iso alle Zutat­en rel­a­tiv ein­fach angepasst wer­den, anschliessend muss ein­fach mit der Menge She­abut­ter ein wenig gespielt wer­den, damit die Masse am Ende gut zusam­men­haftet. Dabei ist das Ziel eine bröck­e­lige Kon­sis­tenz, welche mit genü­gend Druck ger­ade so zusam­men­hält.

Das fer­tige Sham­poo ist anfangs immer noch etwas bröck­e­lig, sobald es jedoch erst­mals mit Wass­er in Kon­takt gekom­men ist, wird die Ober­fläche glatt und hält viel bess­er zusam­men. Auf dem unten­ste­hen­den Foto ist die Seife zu sehen, nach­dem sie erst­mals benutzt und anschliessend wieder getrock­net wurde.

Die Verwendung des festen Shampoos

Das Sham­poo kann entwed­er direkt oder in einem Seifen­säckchen ver­wen­det wer­den. Das feste Sham­poo ergibt mit etwas Wass­er zwis­chen den Hän­den aufgeschäumt einen sehr san­ften und samti­gen Schaum. Ich habe ziem­lich dicht­es Haar, weshalb es bei der Haar­wäsche einen Moment dauert, genü­gend Seife aufzuschäu­men. Anschliessend lässt sich der Schaum jedoch sehr gut in den Haaren verteilen. Nicht erschreck­en: Nach dem Auswaschen des Sham­poos fühlt sich das Haar weniger glitschig an, als mit nor­malem Sham­poo. Sobald die Haare wieder trock­en sind, fühlen sie sich jedoch wieder nor­mal an. Wichtig ist nach der Haar­wäsche, dass das Sham­poo wieder ordentlich getrock­net wird, z.B. in ein­er Seifen­schale oder einem Seifen­säckchen.

Fazit

Mein­er Mei­n­ung nach lohnt es sich, zu einem kom­pliziert­erem Rezept zu greifen, wenn das Sham­poo anschliessend auch ver­wen­det wer­den kann. Es ist bess­er, ein paar Zutat­en mehr anzuschaf­fen und dafür mit dem Resul­tat zufrieden zu sein, als ein sim­ples aber unver­wend­bares Sham­poo zu pro­duzieren. Auch preis­lich sind die Zutat­en (zumin­d­est für mich) immer noch gün­stiger, als die entsprechende Menge Sham­poo ein­er Naturkos­metik­marke zu kaufen.

Wenn du noch nie festes Sham­poo ver­wen­det hast, emp­fiehlt es sich vielle­icht, zuerst ein gekauftes festes Sham­poo auszupro­bieren. So find­est du bere­its her­aus, ob die generelle Hand­habung von fes­tem Sham­poo für dich taugt und kannst anschliessend gegeben­falls ein eigenes Sham­poo nach deinen Wün­schen erstellen.


Beitrag veröffentlicht am

in

,

von


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.