Dieser Blog startet mit seiner Namensgeberin, dem Knopfkraut. Dieses stammt ursprünglich aus Südamerika und wurde in Europa wohl 1794 erstmals im botanischen Garten in Paris ausgesät. Eine Pflanze kann insgesamt bis zu 100‘000 Samen produzieren, welche durch feine Borstenhaare in Fellen oder Stoffen hängen bleiben und sich so verbreiten können. Daher ist es wenig verwunderlich, konnte sich das Knopfkraut schnell aus botanischen Gärten verselbstständigen und in freier Natur ansiedeln. Die Verbreitung des Knopfkrautes erfolgte in Europa ab Beginn des 19. Jh. parallel zu den Napoleonischen Kriegen, weshalb es auch als Franzosenkraut bekannt ist. Heute ist das Knopfkraut ein vielverbreitetes Unkraut.
Doch anstatt das Knopfkraut als Unkräut zu bekämpfen können das kleinblütige (Galinsoga parviflora) und das behaarte Knopfkraut (Galinsoga quadriradiata) auch einfach aufgegessen werden. Der Geschmack des Knopfkrautes ist sehr mild und aromatisch und erinnert an Eisbergsalat.
Achtung: In der Natur gibt es neben den essbaren Wildpflanzen auch viele Pflanzen, welche für den Menschen giftig sind. Deswegen dürfen nur diejenigen Wildpflanzen in Küche und Heilkunde verwendet werden, welche mit Hilfe von Nachschlagewerken eindeutig identifiziert werden konnten. Beim Sammeln sollte ausserdem auf einen Standort abseits von Hundewegen und mit Pestiziden belasteten, landwirtschaftlich genutzten Flächen geachtet werden. Zudem muss das Risiko durch den Fuchsbandwurm beachtet werden.
Essbare Pflanzenteile:
- Ganze Pflanze: Von Juli bis September kann das Knopfkraut geerntet werden und alle Pflanzenteile ausser den Wurzeln und zähen Stängeln können wie Spinat zubereitet werden.
- Blüten & Blätter: Am besten schmecken Blüten und zarte Blätter roh, z.B. in Salaten oder als Dekoration.
- Samen: Von Juli bis Oktober bildet das Knopfkraut fortlaufend neue Blüten und Samen. Die Samen können wie Kresse zu Keimlingen aufgezogen und genossen werden.
Als eingewanderte Pflanze sind im europäischen Raum kaum Hausmittel mit dem Knopfkraut bekannt. Sicher ist: Die Pflanze ist sehr gesund und enthält unter anderem Vitamin A, Vitamin C, Eisen, Magnesium, Calcium und Phosphor. Anscheinend soll der Verzehr ihrer jungen, frischen Blätter bei Verdauungsproblemen helfen. Dazu schmeckt sie ausgezeichnet.
Als sympathische Wildpflanze mit einer spannenden Vergangenheit eignet sich das Knopfkraut bestens als Namensgeberin für diesen Blog. Zudem spricht der Name gleich zwei Interessen an, welche in diesem Blog behandelt werden. Der Knopf steht für handarbeitliche Themen, das Kraut für die Auseinandersetzung mit Wildpflanzen. Darüber hinaus sind thematisch keine Grenzen gesetzt, lasst euch überraschen!