Giftpflanze: Efeu

Hal­lo Zämme. Inzwis­chen ist es bere­its ziem­lich kalt vor der Tür und ich bin weniger lange draussen unter­wegs. Stattdessen mache ich es mir lieber mit einem Tee und einem Buch auf dem Sofa bequem. Mein Ziel ist, diesen Win­ter einige Pflanzen­por­traits zusam­men­zu­tra­gen, welche ich natür­lich mit euch teilen möchte. Als erstes widme ich mich dem gewöhn­lichen Efeu.

Erscheinungsbild

Beim Efeu (Hédera hélix L.) han­delt es sich um einen klet­tern­den, immer­grü­nen Strauch, der bis zu 20 Meter hoch wach­sen kann. Die led­er­ar­ti­gen Blät­ter haben eine glänzend dunkel­grüne Blat­to­ber­seite und weisen unter­schiedliche Blat­tfor­men auf. Zur Blütezeit zwis­chen Sep­tem­ber und Novem­ber bildet das Efeu grün­liche Blüten in hal­bkugeli­gen Dold­en aus. Erst im Fol­ge­jahr reifen die kugeli­gen, schwarzen Früchte mit einem Durchmess­er von 8–10 Mil­lime­tern.

Toxizität

Alle Pflanzen­teile des Efeus wer­den als “giftig” eingestuft. Am meis­ten Gift­stoffe befind­en sich in den Beeren. Zu den bekan­nten gifti­gen Inhaltsstof­fen gehören die Sapo­nine α- und β‑Hederin sowie Fal­cari­nol, ein natür­lich vork­om­mender, ungesät­tigter Alko­hol. Das Hed­erin reizt die Schleimhäute und soll eine gefässv­eren­gende Wirkung haben, während Fal­cari­nol aller­gis­che Reak­tio­nen her­vor­rufen und die Haut reizen kann.

Verwendung in der Heilkunde

Trotz sein­er Giftwirkung wurde Efeu früher als Haus­mit­tel gegen ver­schiedene Krankheit­en angewen­det, wovon aus heutiger Sicht unbe­d­ingt abzu­rat­en ist. Der Kräuterp­far­rer Kün­zle war vom Efeu für äusser­liche Anwen­dun­gen sehr ange­tan, wobei er auss­chliesslich die Blät­ter ver­wen­dete, aber niemals die giftigeren Beeren. Im “Das grosse Kräuter­buch” beschreibt er die Vorteile von ein­er Efeu-Essig-Tin­k­tur für die Bekämp­fung von Läusen, Frost­beulen, Hüh­n­er­au­gen, Flecht­en, sowie weit­eren Gebrechen. Als Tee angewen­det soll das Efeu gegen Gallen‑, Nieren- und Blasen­steine wirken, wobei nur die Blät­ter mit Zusatz von Vogelmiere, Weiss­dorn­blüten und Fünffin­ger­kraut ver­wen­det wer­den dür­fen.

Bib­li­ografie

Efeu. 2023. In: [online] https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Efeu#Vorlage_Lesenswert (Ver­sion vom 20.10.2023)

Fal­cari­nol. 2021. In: [online] https://de.wikipedia.org/wiki/Falcarinol (Ver­sion vom 27.05.2021)

Haerköt­ter Gerd und Haerköt­ter Mar­lene. 2018. Giftpflanzen Beschrei­bung Wirkung Geschicht­en. Köln: Ana­con­da.

Kün­zle Johann. 1982. Das Grosse Kräuter­heil­buch. Rat­ge­ber Für Gesunde Und Kranke Tage Nach Der Gift­freien Heil­meth­ode Und Den Orig­i­nal­rezepten. [Unveränd. Nach­dr. d. Erstausg.] ed. Olten: Wal­ter.

Lauber Kon­rad, Ger­hart Wag­n­er and Andreas Gygax. 2018. Flo­ra Hel­veti­ca : Illus­tri­erte Flo­ra Der Schweiz. 6. Voll­ständig über­ar­beit­ete Auflage ed. Bern: Haupt Ver­lag.


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