Aktuell blüht überall entlang den Bachläufen, auf Gräben und feuchten Wiesen das Mädesüss. Zeit also, diese ich euch diese wohlriechende und heilsame Pflanze vorstelle.
Mädesüss — Spierstrauch — Aspirin
Der Name Mädesüss entstammt der früheren Verwendung zum Süssen und Würzen von Met (Honigwein). Ebenfalls bekannt ist das Mädesüss unter den Namen “Wiesenkönigin”, “Wiesengeissbart” oder “Spierstrauch”. Letztere Bezeichnung war für den bekannten Markennamen “Aspirin” namensgebend. Ursache dafür ist die im Mädesüss enthaltene Salicylsäure, welche die Entwicklung des “Aspirin”-Wirkstoffes Acetylsalicylsäure ermöglichte. Daher ist auch die Einnahme von Mädesüss für Menschen, die kein Apirin vertragen, nicht geeignet (ebenso auch für Menschen, welche blutverdünnende Mittel einnehmen).
Erkennungsmerkmale
- Bis zu 1.8 m hoch
- rötlich gefärbter Stängel
- Blatt mit gegenständigen Teilblättern und einem dreilappigen Endteilblatt
- Blütenstände mit vielen kleinen cremeweissen Blüten, die mandelartig duften
Mit ein wenig Übung sind die Blätter des Mädesüss sehr leicht erkennbar. Ich mache bereits im Frühling anhand der Blätter die Sammelstandorte für das Mädesüss aus, um dann im Sommer die wohlriechenden Blüten zu ernten.
Achtung: In der Natur gibt es neben den essbaren Wildpflanzen auch viele Pflanzen, welche für den Menschen giftig sind. Deswegen dürfen nur diejenigen Wildpflanzen in Küche und Heilkunde verwendet werden, welche mit Hilfe von Nachschlagewerken eindeutig identifiziert werden konnten. Beim Sammeln sollte ausserdem auf einen Standort abseits von Hundewegen und mit Pestiziden belasteten, landwirtschaftlich genutzten Flächen geachtet werden. Zudem muss das Risiko durch den Fuchsbandwurm beachtet werden.
Verwendung in der Heilkunde
Wie bereits erwähnt enthält das Mädesüss mit der Salicylsäure einen ähnlichen Wirkstoff wie das Medikament “Aspirin” und ist somit eine höchst wirksame Heilpflanze. Für Heilzwecke werden vor allem die Blüten verwendet. Ein Tee aus den Blüten hilft bei Grippe und Erkältung, wirkt schweisstreibend, fiebersenkend und entzündungshemmend. Auch bei Kopfschmerzen hat sich der Tee bewährt. Um einen Teevorrat anzulegen, können die geöffneten Blütenstände um die Mittagszeit geerntet und anschliessend an einem schattigen Platz zum Trocknen ausgelegt werden. Anschliessend sollten die getrockneten Mädesüssblüten dunkel gelagert werden, damit sich die Inhaltsstoffe gut erhalten.
Auch zum aromatisieren und süssen von Getränken und Speisen können die Blüten verwendet werden. Mir persönlich ist dazu mein Vorrat an Mädesüss zu schade, ich nutze die Blüten ausschliesslich als Tee bei Erkältungen und leichten Kopfschmerzen.
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