Schlangenbrot über dem Feuer

Bei den aktuell sehr hohen Tem­per­a­turen gibt es nichts gemütlicheres, als den Tag mit Kind(ern) im kühlen, schat­ti­gen Wald zu ver­brin­gen. Neben dem angenehmen Kli­ma ist der Wald auch ein her­vor­ra­gen­der Spielplatz. Mit Stöck­en, Steinen, Bäch­lein und Dreck sind kleine Men­schen über Stun­den bestens beschäftigt. Dazwis­chen braucht es natür­lich auch genü­gend Verpfle­gung, wom­it wir beim heuti­gen Stich­wort wären.

In mein­er Kind­heit hat meine Mut­ter ab und zu mit uns Schlangen­brot im Wald zubere­it­et. Dafür wird zuerst Brot­teig zu ein­er lan­gen “Schlange” geformt, um einen Stock gewick­elt und anschliessend über der Glut geback­en. Diese Erfahrung wollte ich auch mit mein­er Tochter teilen, weshalb wir am Woch­enende mit einem Brot­teig in den Wald gezo­gen sind. Dort haben wir gemein­sam Stöcke und ein Feuer vor­bere­it­et, um schliesslich unser Schlangen­brot zu back­en. Die Zubere­itung des Schlangen­brotes ist so ein­fach wie spas­sig, weshalb ich das Rezept im Fol­gen­den mit euch teile.

Brotrezept

Im Prinzip kann fast jedes Brotrezept für Schlangen­brot ver­wen­det wer­den, wichtig ist ein etwas fes­ter­er Teig, damit er gut am Stock hält.

Zutat­en:

Arbeitss­chritte:

  1. Mehl, Trock­en­hefe und Salz miteinan­der ver­men­gen
  2. Olivenöl und Wass­er hinzugeben und mit den anderen Zutat­en zu einem Teig kneten. Je nach Mehlsorte evtl. noch etwas mehr Wass­er hinzugeben. Der Teig sollte jedoch nicht zu weich und kle­brig wer­den, damit er im Wald gut ver­ar­beit­et wer­den kann.
  3. Den Teig genü­gend lange kneten, damit er später schön aufge­ht. Anschliessend in der Schüs­sel oder einem grossen Tup­per­ware mit einem feucht­en Tuch abgedeck­en. Gehen lassen, bis sich die Grösse ver­dop­pelt hat.

Die Gehzeit dieses Teiges dauert etwa 3 Stun­den, da der Teig im Ver­gle­ich zu gängi­gen Rezepten weniger Hefe enthält. Generell sind Brote mit lan­gen Gehzeit­en bess­er verträglich, da während­dessen die soge­nan­nten “FODMAPs” Zuck­erverbindun­gen abge­baut wer­den. Deshalb lohnt es sich, dem Teig mehr Zeit zu geben, auch 3 Stun­den sind eigentlich rel­a­tiv kurz. Wird der Schlangen­brot­teig zum Beispiel am Mor­gen vor­bere­it­et, ist er prob­lem­los bere­it, bis am Mit­tag das Feuer ste­ht.

Schlangenbrot backen

Um das Schlangen­brot zu back­en, wird ein Teil des Teiges ent­nom­men, zu ein­er lan­gen Rolle geformt und um einen Stock gewick­elt. Nun braucht es etwas Geduld und ein regelmäs­siges Wen­den des Schlangen­brotes über der Glut (keine grossen Flam­men), bis das Brot von allen Seit­en schön gebräunt ist.

Das Brot ist fer­tig, wenn es beim Bek­lopfen hohl klingt. Der Klopftest muss mehrmals von allen Seit­en durchge­führt wer­den, da das Schlangen­brot über dem Feuer nicht regelmäs­sig geback­en wird. Einzelne Stellen sind deshalb vielle­icht noch nicht durchge­back­en und müssen noch länger über die Glut gehal­ten wer­den.

Geniessen

Nach etwas Betä­ti­gung im Wald ist jedes Essen gle­ich dop­pelt so gut. Deshalb braucht das Schlangen­brot mein­er Mei­n­ung nach nicht viele Beila­gen. Uns schmeckt es mit etwas Frischkäse, Gurke und Tomätchen. Natür­lich sind noch viele weit­ere Vari­a­tio­nen denkbar.

Neben dem Essen ist auch der gesamte Prozess des Schlangen­brot­back­ens ins­beson­dere für Kinder span­nend. Meine Tochter hat sich sehr inter­essiert beteiligt und beim Kneten des Teiges, beim Vor­bere­it­en des Feuers und der Stöcke, sowie beim Back­en des Schlangen­brotes fleis­sig mit­ge­holfen. Vielle­icht deshalb wurde das fer­tige Schlangen­brot von ihr schliesslich auch zum “allerbesten Brot” gekührt.

En Guete!


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